Vier Jahre nach einem Unfall am Set, bei dem die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben kam, ist das erste Filmmaterial von Alec Baldwins von Tragödien geprägtem Western «Rust» erschienen.
In dem in den 1880er Jahren angesiedelten Film spielt Baldwin den berüchtigten Gesetzlosen Harland Rust, der seinen 13-jährigen Enkel (Patrick Scott McDermott) aus dem Gefängnis befreit. Denn dieser hat versehentlich einen Rancher getötet und wurde zum Tode verurteilt. Gemeinsam fliehen sie aus dem Land in Richtung Mexiko. Doch bevor sie diesen sicheren Hafen erreichen, müssen sie sich gegen die unbarmherzige Wildnis und die unerbittliche Verfolgung durch den US-Marshal Wood Helm (Josh Hopkins) und einen skrupellosen Kopfgeldjäger namens Preacher (Travis Fimmel) wehren.
Im Film spielen ausserdem Frances Fisher, Devon Werkheiser, Rhys Coiro, Xander Berkeley, Jake Busey, Abraham Benrubi, Travis Hammer, Nick Farnell, Sam Carson, Richard Gunn und Easton Malcolm mit.
Halyna Hutchins starb bei einer versehentlichen Schiesserei, nachdem die Requisitenpistole von Baldwin während der Dreharbeiten auf der Bonanza Creek Ranch einen scharfen Schuss abgegeben hatte. Der Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall ebenfalls verletzt, erholte sich aber. Nach der Schiesserei wurden die Dreharbeiten für mehr als ein Jahr unterbrochen, aber im April 2023 in Montana und nicht in New Mexico wieder aufgenommen.
Regisseur Joel Souza hat nach dem Vorfall mit der Fertigstellung des Films gezögert. Überzeugt habe ihn dann aber der Wunsch des Ehemannes von Kamerafrau Halyna Hutchins, ihr letztes Werk der Öffentlichkeit zeigen zu wollen.
Nach dem Tod von Hutchins reichten mehr als ein halbes Dutzend Personen, darunter auch Produktionsmitarbeiter, Klage gegen Baldwin und die Produktion ein. Sie beriefen sich auf Fahrlässigkeit am Set und lösten branchenweite Diskussionen über den Einsatz von Waffen an Hollywood-Sets aus.
Die Waffenmeisterin von Rust, Hannah Gutierrez-Reed, wurde wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Später wurde das Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Baldwin im Juli abrupt eingestellt, weil die Staatsanwaltschaft angeblich Beweise zurückhielt. Der Schauspieler plädierte auf nicht schuldig und behauptete während des gesamten Rechtsstreits, er habe «nicht abgedrückt».
Der Film war zuvor bereits bei einem Filmfestival im polnischen Torun vorgestellt worden. Baldwin selbst hatte an der Premiere nicht teilgenommen. Unklar ist, welche Rolle der Schauspieler bei der Werbung für den Film spielen wird, der am 2. Mai in einigen US-Kinos zu sehen sein wird. In der Schweiz hat der Western momentan kein Startdatum.
(cmu/sda)